20.04.2016
Bhaskar M.V. - Chief Creative Officer, TNQ
"the dark side of innovation"
Indien – ein Land der Gegensätze. Tradition trifft auf Moderne. Schwarz trifft auf Weiß. Bhaskar M. V. verdeutlicht, wie „the dark side of innovation“ als Grundlage dient, um „the bright side“ richtig zum Leuchten zu bringen. Suizid durch Innovation? Ganz einfach: Identifiziere deine Einnahmequellen und beseitige sie - Einnahmen sind die Kosten der Kunden. Vernichte nicht nur dich selbst, sondern die ganze Branche - dann hasst dich auch die Konkurrenz! Fertig!
Fertig? Nicht ganz, denn hier beginnt das Leben danach, in dem TNQ als Nischenanbieter im Vorstufenbereich weltweit führende naturwissenschaftlich-technische Verlage mit Hilfe von innovativen Publishing-Services und spezifischer Software unterstützt. Wie Prozesse mit z. B. 2 Millionen Dollar Umsatz eliminiert werden und dabei 5 Millionen Dollar einspielen verriet Chief Creative Officer Bhaskar M. V. Er erklärte die indische Geheimtechnik für den Erfolg: Bhaskar schließt die Augen, um Ideen zu erträumen und Träume zu verwirklichen! Innovation ist ein Experiment, nicht rational.
Der Endkunde von TNQ ist der Autor. In aller Regel erhält dieser zur Korrektur ein PDF, welches er nicht direkt bearbeiten kann. Er schreibt also seine Änderungswünsche nieder und Unternehmen wie TNQ verdienen Geld daran, diese Änderungen mit Hilfe von Satzprogrammen einzupflegen. Bei 1 Dollar pro Seite erwirtschaftet die Vorstufe rund 2 Millionen Dollar für das Unternehmen. Bhaskar stellt sich genau hier die Frage: "Welche Unternehmensteile können wir loslassen?". Ja genau an dieser Stelle macht es Sinn! TNQ verabschiedete sich von dieser Prozessschleife, die ein unnötiges Ping-Pong-Spiel zwischen Satzabteilung und Autor ist. TNQ verabschiedete sich von 2 Millionen Dollar Umsatz. Ein perfekter Selbstmord! Doch es gibt ein Leben nach dem Tod, denn die Idee, die sich Bhaskar und das Team von TNQ nicht nur erträumt, sondern verwirklicht haben, ist ein Proof, in dem der Autor seine Korrekturen selbst vornehmen kann. Dies geschieht mit Hilfe eines "HTML-Proofs". Der Autor benötigt lediglich einen funktionierenden Internet-Browser, klickt auf einen Link, loggt sich ein und kann mit den Korrekturen starten. Der Dialog zwischen Autor und Satzunternehmen geschieht innerhalb eines Dokuments. Dieses Verfahren bringt mehrere Vorteile mit sich. Die Probeabzüge kommen 300 % schneller zurück, teilweise schon nach 24 Stunden. Vorher dauerte es mehrere Tage. Diese gewonnene Zeit gibt es nun her, mehr Aufträge anzunehmen. Auch verringern sich Glaubwürdigkeitsprobleme, zumal die Verantwortung für die Korrekturen nun beim Autor selbst liegt. TNQ konnte mit Hilfe des HTML-Proofs auch Lizenzgebühren minimieren. Wo vorher 160 InDesign- und 210 Illustrator-Lizenzen nötig waren, sind es nun nur noch 10 bzw. 4. Die Software, die das ermöglicht, verkauft TNQ seit Oktober 2010. Sie schafft es, 10 Millionen Seiten für 0,5 Dollar zu bearbeiten. Unter dem Strich: 5 Millionen Dollar Umsatz. Subtrahieren wir die verlorenen 2 Millionen, so brachte die Idee, die sich Bhaskar und sein Team erträumten und umsetzten, einen Mehrumsatz von 3 Millionen Dollar.
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